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1922 - 1939

Eine grössere Krise musste der Verein 1922 überstehen. Die Vorgänge können aus den wenigen Unterlagen nicht rekonstruiert werden. Pfarrer Häfliger scheint nicht ganz unschuldig gewesen zu sein. Auf alle Fälle trat Hermann Rüegg zurück und ebenfalls ausgetretene Mitglieder gründeten den gemischten Chor Läticia. Wie lange dieser bestand, ist nicht eruierbar. Folgen hatte die Trennung, als 1923 ein Familienabend, dessen Reingewinn zur Deckung der Kosten der Kirchenheizung gedacht war, wegen der Krise im Cäcilienverein nicht im gewünschten Umfang durchgeführt werden konnte.

Der Nachfolger von Hermann Rüegg, Herr Bronner amtete bis 1928. Unter seiner Leitung wurde 1923 eine Orchestermesse aufgeführt. Dem Orchester wurde für seine Bemühungen aus der Kirchenkasse Fr. 20.- ausbezahlt. Nachdem verschiedentlich Beitragsgesuche gestellt worden waren, beschloss der Kirchenvorstand 1927, jährlich einen Beitrag von Fr. 100.- für Musikalien zu entrichten. 1931 wurde dann festgestellt, dass dieser Beitrag nicht immer bezahlt wurde. 1937 wurde wegen Finanzmangel auch ein Beitrag für eine Orchestermesse abgelehnt.

Zu weitern Krisen kam es 1927, wohl wegen Kleinigkeiten, wie es im Protokoll heisst und 1944, als es sogar zur Vereinsauflösung kam. Allerdings wurde er unter dem neuen Namen „Kirchenchor Cäcilia“ wieder neu gegründet. Wohl auf diese Vorkommnisse wird angesprochen, wenn es im Jahresbericht für 1947/1948 heisst, dass anlässlich einer Präsidentenkonferenz des Dekanatsverbandes dem Kirchenchor Birsfelden von verschiedenen Seiten hohe Anerkennung für seine vorbildliche Haltung inmitten unhaltbarer Verhältnisse ausgesprochen wurde. Nicht vergessen werden soll die Fahnenweihe von 1929, zu der Pfarrer Dr. Alois Fuchs eine Festschrift verfasste, aus der allerdings recht wenig über die Geschichte des Chors zu erfahren ist.

Inzwischen war 1928 ein Leiterwechsel eingetreten. Richard Wilde übernahm das Szepter. In den dreissiger Jahren behandelte der Kirchenrat mehrmals die Beiträge an den Kirchenchor. Die beschlossenen Fr. 100.- Jahresbeitrag konnten wegen der Finanzlage nicht bezahlt werden. Um der Misere aus dem Weg zu gehen, wurde im November 1933 beschlossen, dass der Kirchenchor statt einer Subvention das Kirchenopfer auf der Sängerseite der Empore erhalten solle. Dies war sicher auch noch 1953 Usus, wie aus einem Protokoll hervorgeht. Gewisse Zweifel allerdings lassen eine Eintragung im Verkündbuch vom 7. März 1943 offen. Wenn es bei der Ankündigung des Unterhaltungsabends des Cäcilienvereins heisst (am Sonntag vor der Basler Fasnacht, übrigens eine lange Tradition beim Kirchenchor), dass der Reinertrag in die Kasse des Cäcilienvereins gehe, schliesslich werden ja sämtliche Auslagen für Noten und Solisten aus eigenen Mitteln bestritten.