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1870 - 1873

 

Der Kirchenchor Birsfelden

Vereinseigene Aufzeichnungen des Kirchenchors beginnen, mit Ausnahme von einigen Jahresberichten aus früheren Jahren, erst 1947 mit einem mit I bezeichnetem Protokollbuch. Es ist daher anzunehmen, dass vorher keine Protokolle geführt wurden, oder es wurden zumindest keine aufbewahrt. Um die Geschichte des Vereins rekonstruieren zu können, mussten deshalb die Verkündbücher, vor allem aber die Protokollbücher der Kirchgemeinde herangezogen werden.

Bereits bei der Einweihung der Kapelle am 5. Juni 1870 trat der Chor zum ersten Mal auf. Der Kirchenvorstand beschloss am 1. Juni, den Chor zu einem kleinen Abendessen in den Hirschen einzuladen. Leiter des Chors war Lehrer Xaver Gschwind, der 1870 für seine Bemühungen als Kirchengesanglehrer, für das Spielen des Harmoniums, als Sigrist und Schreiber des Kirchenvorstandes die Summe von Fr. 40.- erhielt.
Am 18. August 1872 wurde dann die Besoldung für Sigrist- und Organistendienst auf Fr. 60.- pro Jahr festgelegt.

Der Chor erfreute sich beim Kirchenvorstand grosser Beliebtheit. Er beschloss am 20. November 1871, als bei einem Spaziergang der Sänger ein Defizit von Fr. 7.50 entstanden war, dies zu decken. Um die Kirchenkasse zu schonen, legten die anwesenden Mitglieder die Summe persönlich zusammen.
Auch bei der Glockenweihe im Mai 1872 wurden dem Kirchenchor Fr. 10.- für Trank zugesprochen. Die anderen Birsfelder Gesangsvereine, der Männerchor, der reformierte Kirchenchor und der Frohsinn, die sich ebenfalls für Gesangdarbietungen anerboten hatten, erhielten wegen Mangel an Geld lediglich einen Dank.