Der Kirchenchor Birsfelden
Vereinseigene Aufzeichnungen des Kirchenchors beginnen, mit
Ausnahme von einigen Jahresberichten aus früheren Jahren, erst 1947 mit einem
mit I bezeichnetem Protokollbuch. Es ist daher anzunehmen, dass vorher keine
Protokolle geführt wurden, oder es wurden zumindest keine aufbewahrt. Um die
Geschichte des Vereins rekonstruieren zu können, mussten deshalb die Verkündbücher,
vor allem aber die Protokollbücher der Kirchgemeinde herangezogen werden.
Bereits bei der Einweihung der Kapelle am 5. Juni 1870 trat der Chor zum ersten
Mal auf. Der Kirchenvorstand beschloss am 1. Juni, den Chor zu einem kleinen
Abendessen in den Hirschen einzuladen. Leiter des Chors war Lehrer Xaver
Gschwind, der 1870 für seine Bemühungen als Kirchengesanglehrer, für das
Spielen des Harmoniums, als Sigrist und Schreiber des Kirchenvorstandes die
Summe von Fr. 40.- erhielt.
Am 18. August 1872 wurde dann die Besoldung für Sigrist- und Organistendienst
auf Fr. 60.- pro Jahr festgelegt.
Der Chor erfreute sich beim Kirchenvorstand grosser Beliebtheit. Er beschloss am
20. November 1871, als bei einem Spaziergang der Sänger ein Defizit von Fr.
7.50 entstanden war, dies zu decken. Um die Kirchenkasse zu schonen, legten die
anwesenden Mitglieder die Summe persönlich zusammen.
Auch bei der Glockenweihe im Mai 1872 wurden dem Kirchenchor Fr. 10.- für Trank
zugesprochen. Die anderen Birsfelder Gesangsvereine, der Männerchor, der
reformierte Kirchenchor und der Frohsinn, die sich ebenfalls für
Gesangdarbietungen anerboten hatten, erhielten wegen Mangel an Geld lediglich
einen Dank.